Im diesem Artikel geht es um ein Thema, das in unserer Gesellschaft leider immer noch weitgehend aus unserem Alltag verbannt wird, nämlich um Trauerbewältigung. Welche 4 Phasen der Trauerbewältigung es gibt und wie Du Deinen Verlustschmerz lindern kannst, lese hier weiter:
Wir tun alles, um uns nur ja nicht mit dem Tod und dem Sterben befassen zu müssen, weil wir oft fürchterliche Angst vor schmerzlichen Verlusten haben.
Trauer ist keine Krankheit, keine Katastrophe, keine Fehlfunktion und auch kein Zeichen von Schwäche sondern ein ganz normaler und notwendiger Prozess um Verluste zu verarbeiten.
Ich erlebe es regelmäßig in meiner Praxis, wie unglaublich schwer es vielen Menschen fällt, Ihre Trauer zu bewältigen und mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen.
Vielleicht fühlst Du Dich ja jetzt gerade ganz besonders angesprochen, weil Du bereits erlebt hast, was es bedeutet, einen Dir wichtigen Menschen zu verlieren.
Falls nicht, steht jedoch eines fest: Jeder von uns wird im Laufe seines Lebens irgendwann einmal mit dem Tod seines Partners, seiner Eltern, Angehörigen oder Freunden konfrontiert.
In solch einem Moment bestimmen plötzlich Gefühle unseren Alltag, die wir bisher nie zuvor in so einer Stärke erlebt haben.
Und eines darfst Du mir glauben: Ich weiß wovon ich spreche und nicht nur das. Ich habe es selbst erleben müssen. Vielleicht ist das ja gerade der Grund, warum ganz viele meiner Klienten den Weg in meine Praxis finden, wenn es darum geht, ihre Trauer erfolgreich zu bewältigen.
Bevor Du gleich von mir erfährst, welche Trauerreaktionen zum Vorschein kommen können, möchte ich Dir zunächst einmal meine Geschichte erzählen.
Ich war gerade einmal 21 Jahre jung, ziemlich verliebt und mit großen Plänen für meine Zukunft, als sich mein Partner eine Kugel in den Kopf jagte und sich somit sang- und klanglos aus der Affäre oder besser gesagt aus diesem Leben geschlichen hat.
Der Grund war übrigens massive, berufliche Überforderung und ein Streit mit seinem Vater.
Damals dachte ich, die Welt steht still. Ich war buchstäglich in einer anfänglichen Schockstarre. Zu nichts mehr fähig. Verzweiflung, Trauer, Wut, Schuldgefühle und Verständnislosigkeit wechselten sich über viele Monate ab. Erst Wochen später war ich in der Lage zum Grab zu gehen, dafür dann aber täglich für mehrere Jahre. Es war ein Alptraum. Ich hatte in dieser Zeit keinen wirklichen Ansprechpartner der mir in meiner Not helfen konnte und mir mit Rat und Tat zur Seite stand. Entweder wurde die Tatsache totgeschwiegen oder mir nahestehende Menschen haben alles dafür getan, um mich gekonnt vom Thema abzulenken.
Kennst Du das, wenn Menschen die Straßenseite wechseln, weil Sie einfach nicht mit so einem Schicksalsschlag umgehen können und lieber den Kontakt meiden, weil sie nicht wissen, wie sie reagieren sollen?
Hast Du Dir schon mal überlegt, wie Du mit so einer Situation umgehen würdest?
Die Betroffenen erfahren nun noch zusätzlich zur Trauer eine Isolation des sozialen Umfeldes, was bei fast allen eine grenzenlose Verletzung bedeutet.
Genau das höre ich leider immer wieder. Dabei wäre es so einfach.
Meist genügt es völlig, einen Menschen neben sich zu haben, der nur das Gefühl vermittelt: Ich bin für dich da und der zuhört, wenn dem Betroffenen danach ist, zu reden. Es brauch nicht vieler Wort in solch einer Situation. Hier hilft weder schönreden noch totlabern.
Jeder Mensch reagiert völlig unterschiedlich unmittelbar nach der Todesnachricht und dann in der Folgezeit. Trauerreaktionen könne auf unterschiedlichen Ebenen zum Vorschein kommen:
Auf körperlicher Ebene:
Durch Brustbeklemmung, Leeregefühl im Magen, ein Gefühl von zugeschnürt sein der Kehle, Lärmempfindlichkeit, Atemnot, Antriebsmangel und Mundtrockenheit
Auf Gefühlsebene:
Traurigkeit, Weinen, Wut und Aggression, Schuldgefühle und Selbstanklagen, Angst, Gefühle von Verlassenheit und Einsamkeit, Müdigkeit, Sehnsucht, Betäubung
Im Verhalten:
Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Geistesabwesenheit, Sozialer Rückzug, Rastlose Überaktivität, Zwangshandlungen, Träume vom Verstorbenen, Erinnerungen an den Verstorbenen
Der Tod eines geliebten Menschen ist für viele Menschen erschütternd, vor allem, wenn er ohne Vorwarnung eintritt. Er zeigt uns Grenzen deutlich auf.
Fragen wie: Warum gerade ich? Wieso jetzt? Warum gerade mein…. und nicht…? Sind Fragen, auf die wir keine Antwort finden und für die es auch keine Antwort geben kann.
Geht es Dir vielleicht selber genauso oder kennst Du Menschen, die in solch einer Situation sind?
- Trauerst Du um einen geliebten Menschen und hält Dich dieser Verlust in Deinem Leben zurück?
- Hast Du Schwierigkeiten zu lächeln oder wirklich loszulassen, wieder Spaß und Freude im Alltag und Gefühle von Liebe zu zeigen?
- Hängst Du immer noch ständig in der Vergangenheit rum und verwendest alle Energie, mit diesen belastenden Gefühlen umzugehen?
Es gibt 4 Phasen bzw. Stadien er Trauerbewältigung.
1. Die Phase der Verleugnung und des nicht wahrhaben wollen
Das ist ein Zustand, in dem der betroffene Mensch zwar weiß, dass ein geliebter Mensch gestorben ist, jedoch sich in einem Zustand von Schock, Ungläubigkeit oder einem Taubheitsgefühl befindet. Gefühle wie Schock und Ablehnung helfen uns die Trauer rascher zu bewältigen. Die ganze Wirklichkeit auf einmal zu erfassen kann ein Trauernder nur schwer verkraften.
2. Die Phase von Wut und Zorn
Sobald die erste Phase vorbei ist, tritt meist vier bis zwölf Wochen nach dem Tod eine wütende und zornige Phase an die Oberfläche.
Diese Wut kann sich gegen den Trauernden selbst oder aber auch gegen andere Menschen richten, ebenfalls auch auf den Verstorbenen selbst. Er hätte doch besser auf sich aufpassen können.
Wenn diese Phase nicht mit Alkohol, Medikamenten oder innerlicher Erstarrung verhindert wird, treten Gefühle wie z. B. Angst, Wut, Traurigkeit, Verzweiflung, Schuldgefühle, Ruhelosigkeit ein. Dieser gewaltige Schmerz kann emotional und körperlich sehr stark sein.
3. Diese Phase bildet eine Neuorientierung oder einen Tauschhandel
Oftmals verhandeln auf dieser Ebene die Menschen mit sich selbst oder aber auch mit Gott in Gebeten. Ebenfalls geht der Trauernde gerne an Orte, an denen sich der Verstorbene gerne aufgehalten hat, hört Lieblingslieder und bestellt das Lieblingsessen des Verstorbenen.
4. Die Phase der Akzeptanz
Ein neuer Selbst- und Weltbezug entsteht und der Trauernde kommt schon viel besser mit dem Verlust zurecht. Er lernt sich zu lösen und zu akzeptieren.
Im Übrigen ist Hypnose unglaublich effektiv und erfolgreich, bei der Trauerbewältigung und dabei, mit Verlusten besser umgehen zu können und so den Alltag wieder mit einem guten Gefühl zu meistern.